Ochsenschwanz-Ragout

Ochsenschwanzstücke

Schmorgemüse, Suppengemüse

Ochsenschwanz schmoren

Ochsenschwanz mit Mehl anstäuben und schmoren

Ochsenschwanzragout

alle Bilder: © Uta Rauser, 2016; http://www.uta-rauser.de

Mit den ersten Herbststürmen wächst mein Appetit auf herzhafte Gerichte. Als müssten wir uns immer noch eine Fettreserve für den Winter ansetzen. Dabei bewege ich mich im Winter weniger gern als im Sommer. Was ich mir im Herbst anfuttere, bleibt bis zum Frühling.

Ich habe schon als Kind Ochsenschwanzsuppe geliebt. Sie war etwas Besonderes, auch wenn sie damals aus der Dose kam. Sie wurde immer ein bisschen gefeiert, weil es sonst abends nie was Warmes gab. Und dann war ich total überrascht, als ich erfuhr, dass man Ochsenschwanz sogar selber kochen kann, und zwar aus Ochsenschwanz. Ich hatte immer gedacht, der Name komme aus irgendeiner lustigen Tradition und wäre nicht im Traum darauf gekommen, dass die Suppe wirklich aus Ochsenschwanz gemacht wird.

Nun probiere ich es endlich mal selbst aus. Es ist alles sehr einfach, braucht aber viel Zeit.
Der Geschmack des Ochsenschwanzragouts trifft bei mir voll ins Schwarze, ist mir allerdings zu fett. Ich lasse also den Schmortopf nach dem Garen abkühlen und stelle ihn dann in den Kühlschrank. Das kalt gewordene Fett kann ich nun einfach abnehmen. Darum mache ich das Gericht einen Tag im Voraus. Wie viele Schmorgerichte schmeckt es aufgewärmt noch besser.

Rezept

1 kg Ochsenschwanz (vom Metzger in Stücke geteilt)
3 Karotten, geschabt und in Stücken
2 Zwiebeln, gepellt und in Stücken
1 Stange Sellerie, in Stücken
einige Stengel Petersilie
3 frische Lorbeerblätter (oder 1 getrocknetes)
1 Zweig Thymian
1 EL Butter
1 EL Öl
1 EL Mehl
500 ml Gemüsebrühe (Instant)
500 ml Weißwein
evtl. eine Handvoll helle, kernlose Weintrauben und etwas Butter zum anschwitzen

Im Schmortopf 1 Liter Wasser zum Kochen bringen. Die Ochsenschwanzstücke einlegen. Wenn das Wasser wieder kocht, noch weitere 5 Min. sprudelnd kochen. Dann das Wasser weggießen, die Fleischstücke kalt abspülen, trockentupfen und beiseite legen.
Im Topf die Butter und das Öl erhitzen. Die Ochsenschwanzstücke von allen Seiten kräftig anbraten. Karotten, Zwiebeln, Sellerie, Lorbeer, Petersilie und Thymian zugeben und 5 Minuten mitbraten.
Dann das Mehl anstäuben und alles gut wenden. (Wenn man erst nach dem Schmoren mit Mehl bindet, erhält die Soße einen pampig-mehligen Geschmack)
Nun die Brühe und den Wein angießen, den Deckel aufsetzen und alles mindestens 2 Stunden köcheln lassen.
Wenn das Fleisch vom Knochen fällt, das überschüssige Fett abschöpfen. Am besten lässt man das Gericht erkalten, um das Fett, das sich oben absetzt entfernen zu können.

Wieder erhitzt, schmeckt es mit Brot oder Reis.

Tipp: Man kann noch einige halbierte Weintrauben in wenig Butter anschmoren und ganz zum Schluss über das Ragout geben. Die Süße passt sehr schön zu dem kräftigen Geschmack des Ragouts.

evtl einige Weintrauben

Ochsenschwanz, roh

Huhn in Zitrone

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Lust auf was Warmes, aber keine Lust, groß zu kochen. Ich fahre noch schnell beim Schlachter (meines Vertrauens) vorbei und kaufe Hähnchenschenkel.

Das schöne Frühlingswetter lässt weiterhin auf sich warten. Es wird und wird nicht wärmer. Zum Trotz gibt’s die Hühnerbollen mit Zitrone. Das Geflügel wird vor dem Schmoren in einer Marinade aus Zitronensaft, -schale, Knoblauch, Sellerie und Olivenöl eingelegt und bekommt so eine Frische und Würze, die an Frühling wenigstens erinnert.

Und bitte, entscheiden Sie sich für Fleisch von artgerecht gehaltenen Hühnern. Tiere, die Auslauf haben und ihre Lebensbedürfnisse erfüllen konnten, sind weniger für Krankheiten und krankmachende Keime anfällig als Tiere aus Massenhaltung und müssen nicht mit Chlor oder anderen Desinfektionsgiften behandelt werden. Das Fleisch ist saftiger und schmackhafter.

Rezept:

2 Hähnchenschenkel
1 Zitrone
mehrere Knoblauchzehen
1 kleiner Selleriestengel mit Blättern
ca. 3 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer

Dazu:
Baguette oder Pasta

Backofen auf 130 Grad vorheizen.

Für die Marinade die Hälfte der Zitronenschale abreiben. Die andere Hälfte dünn abschälen. Die eine Hälfte der Zitrone auspressen, die andere von der weißen Haut befreien und in Scheiben oder Stücke schneiden. Selleriestengel und -blätter in dünne Streifen schneiden. Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden. Alles mit dem Olivenöl vermischen. Salz und gemahlenen Pfeffer zugeben. Die Hühnerbollen in eine ofenfeste Schale legen. Sie sollte nur so groß sein, dass das Fleisch gerade hineinpasst. Die Marinade über das Fleisch gießen und 20 Minuten stehen lassen, dabei gelegentlich die Marinade mit einem Löffel über das Fleisch träufeln.

Dann kommt die Schale für 1 Stunde auf die mittlere Schiene in den Ofen. Die Oberfläche ist danach schön gebräunt und das Fleisch sollte durchgegart sein. Zur Sicherheit den Gartest machen. Dazu sticht man mit einem spitzen Messer tief ins Fleisch. Wenn der austretende Saft klar ist, ist es gar.

Die Marinade wird durch das Braten zu einer würzigen Soße, die man mit Brot auftunken kann. Auch Pasta ist gut. Das Fett gieße ich vorher etwas ab.

alle Bilder © Uta Rauser, 2014;    http://www.uta-rauser.de

alle Bilder © Uta Rauser, 2014; http://www.uta-rauser.de

Terrine de Canard

ç Uta Rauser

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© Uta Rauser

© Uta Rauser

© Uta Rauser

© Uta-Rauser.de

alle Bilder © Uta Rauser, 2013 http://www.uta-rauser.de

Heiligabend verbringen wir seit Jahren im Kreis von Freunden. Es gibt ein großes Essen mit mehreren Gängen, und meistens ist Wild dabei. Die Gastgeberin kümmert sich um die Speisefolge und wählt die Weine aus; sie hat einen geheimen Weinkeller, der wahre Schätze birgt. Die Gäste steuern einzelne Gänge bei. Wir glänzen in diesem Jahr mit einer Ententerrine. Sie lässt sich gut vorbereiten, soll 2 Tage durchziehen und eignet sich deshalb besonders gut für den Anlass.

Ich suchte mir gern Rezepte aus dem Internet. Vielversprechend klang eine Terrine aus Entenbrust und Entenleber im Speckmantel mit Wacholder. Aber obwohl ich ein Händchen im Auswählen von Rezepten habe, landen neue Rezepte  erstmal nur auf meinem Teller. Zum Glück. Denn das Ergebnis war langweilig, die Terrine schmeckte infolge zu üppigen Specks und zu vieler Zwiebeln gewöhnlich. Wenn schon so ein Aufwand, dann  soll das Ergebnis die Zunge begeistern.

Im zweiten Anlauf ersetzte ich saure Sahne durch Creme fraiche, Öl durch Butterschmalz, ließ den Speck zum Auslegen der Form schon beim Metzger in hauchdünne Scheiben schneiden und fügte einen reduzierten Sud von Port, Cognac und Rotwein hinzu.

Hat’s was genützt? Ich habe ein kleines Probeförmchen mitgegart, damit ich schon mal kosten konnte. Volltreffer!

Dazu passen Holunder-Ingwer-Gelee-Würfel, Baguette oder Sauerteigbrot.

© Uta Rauser, 2913

© Uta Rauser, 2013

Terrine de Canard à la Rue de Soest

400 g Entenfleisch (1 Brust und 1 Keule)
100 g Entenleber
100 g Schweinenacken
Butterschmalz zum Anbraten
50 g fetter Speck
1-2 kleine rote Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
2 Eigelbe
60 ml Crème fraîche
2 Frühlingszwiebeln
je 200 ml Portwein, Cognac und Rotwein
2 Lorbeerblätter
1,5 TL Pastetengewürz (5 Teile Piment, 2 Teile Muskatblüte, 2 Teile Majoran und je 1 Teil Gewürznelke, Muskatnuss, Rosmarin, Salbei und Zimt)
Salz, Pfeffer
ca. 100 g fetter Speck, hauchdünn geschnitten
1 EL Wacholderbeeren

Vom Entenfleisch die Haut und Sehnen entfernen. Aus der Brust in ganzer Länge ein im Duchmesser quadratisch etwa 3 cm großes Stück herausschneiden. Den Rest der Brust, das Keulenfleisch und den Schweinenacken in Würfel schneiden. Entenleber säubern und Sehnen entfernen. Fleisch (auch den Filetstreifen) und Leber getrennt im Butterschmalz zart anbraten. Filet anschließend leicht salzen.
Zwiebel und Knoblauch hacken und ebenfalls in Butter glasig werden lassen. Alles zum Abkühlen beiseite stellen.

Port, Cognac und Rotwein mit den Lorbeerblättern auf ca. 50 ml einkochen. Die Lorbeerblätter entfernen.

Das Fleisch und die 50 g Speck durch die grobe Scheibe des Fleischwolfs drehen.

Die Leber in Stücke schneiden.

Die Fleischmasse mit dem abgekühlten Cognac-Weinsud, den beiden Eigelben, den gehackten Frühlingszwiebeln, der Crème fraîche, dem Pastetengewürz, Salz und Pfeffer mischen. Vorsichtig die Leber untermengen.

Die Terrinenform mit hauchdünnem Speck auslegen. Die Speckenden über die Form hängen lassen. (Ich habe versuchsweise die Schwarte drangelassen, weil er sonst zerreisst, wenn man ihn in die Hand nimmt.) Die Farce bis zur Hälfte der Terrinenform einfüllen. Das Filetstück einlegen und andrücken. Dann die Form mit weiterer Farce bis etwa 1 cm unter dem Rand füllen. Die überhängenden Speckscheiben über die Farce schlagen und die Wacholderbeeren darauf verteilen. Deckel aufsetzen, oder mit Alufolie gut abdecken.

Die Fettpfanne des Ofens (oder eine ofenfeste flache Schale) ca. 2 cm mit Wasser füllen. Den Ofen mit der Fettpfanne auf 120°C vorheizen. Die Terrinenform ins Wasserbad stellen und 1 Stunde garen. Vor dem Stürzen abkühlen lassen.


Holunder-Ingwer-Geleewürfel

500 ml Holunderbeersaft
100 ml Orangensaft
1 Stück Ingwer
1 Prise Salz
400 g Gelierzucker 2:1

Holunder- und Orangensaft mit dem geriebenen Ingwer und Salz aufkochen, den Gelierzucker zugeben. 4 Minuten sprudelnd kochen.
Eine glatte Schale mit Alufolie auslegen. Die Geleemasse ca. 1 cm hoch aufgießen und abkühlen lassen. Das feste Gelee in Würfel schneiden.